REPRO EDITION 3

Harley-Davidson

Courtesy of HARLEY-DAVIDSON
Text | Lena MADER

Von »Gee Dad! Buy me a Harley-Davidson!« über »I am Woman. Hear me Roar.« bis hin zu »Screw it, let’s ride«: der Motorrad- hersteller bewirbt seine Maschinen seit Gründung 1903 mal progressiv, mal provokativ, jedoch stets mit einem Augenzwinkern. Harley-Davidson erzählt in der Vermarktung seiner Produkte eine Geschichte von Freiheit, Selbstbestimmung und Nonkonformismus, in der die Kundinnen und Kunden selbst die Hauptrollen spielen. Damit schafft die Marke etwas, das über den Gebrauch einer Ware hinaus geht — nämlich eine Erfahrung, eine Form der Selbstexpression und nicht zuletzt ein Stück Identität.

Der Mythos, den Harley-Davidson umgibt, zeichnet ein Bild der Freiheitssuche, verwurzelt im amerikanischen Cowboy-Epos. Auf dieser nie enden wollenden Fahrt wird unbekanntes Gebiet erobert und nach eigenem Gesetz gelebt — ohne Ziel, ohne Rückkehr, volle Kraft voraus. Harley-Davidson kreiert ein Verlangen nach diesem unverblümt individualistischen Lebensstil, stiftet Identität und Gemeinschaftsgefühl.

In Kombination mit seinem Outlaw-Image ist das Unternehmen dabei durchaus selbst ein Rebell, zumindest was die Werbestrategie betrifft. Harley-Davidson muss nicht gefallen, Harley-Davidson muss gelebt werden: »Live to ride, ride to live.«, so der langjährige Werbeslogan der Marke. Heute gibt man sich mit »United we ride.« schon deutlich inklusiver ohne dabei natürlich den unverkennbaren Narrativ des Brand-Storytellings aus den Augen zu verlieren. Denn damals wie heute ist klar, Harley-Davidson steht für das zeitlose Streben nach Freiheit und Abenteuer, für »Freedom for the Soul«.