Kunstwahrzeichen

Fondation Cartier eröffnet neues Zuhause in Paris

Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris

Die Fondation Cartier pour l’art contemporain zieht vom Boulevard Raspail im südlichen Paris in das historische Herz der Stadt, nur wenige Schritte vom Louvre entfernt. Unter der Leitung von Direktor Chris Dercon hat der französische Stararchitekt Jean Nouvel das Haussmann-Gebäude am Place du Palais-Royal vollständig neu gestaltet. Damit bezieht die renommierte Kunststiftung für zeitgenössische Kunst ein neues Zuhause, das Nouvel in einen architektonischen Hybrid aus Geschichte und Hightech verwandelt hat – ein neues kulturelles Wahrzeichen für die zeitgenössische Kunst in Paris.

Das 1855 errichtete Haus am Place du Palais-Royal  2, zwischen Louvre und Palais Royal, wurde zu einem Hightech-Kunstort im historischen Gewand. Nouvels Konzept: eine dynamische Architektur aus fünf höhenverstellbaren Plattformen, die auf elf Höhenpositionen justierbar sind und verschiedenste Kombinationen aus Volumen, Licht und Vertikalität ermöglichen. Insgesamt bietet das neue Museum 8.500 Quadratmeter öffentlich zugängliche Fläche, davon 6.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche – fünfmal so viel wie bisher. Die Kosten der Umgestaltung werden auf über 200 Millionen Euro geschätzt.

Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris

Mit dieser technischen und räumlichen Flexibilität will die Fondation Cartier künftig neue Standards für Ausstellungen zeitgenössischer Kunst setzen. Die variable Architektur versteht Direktor Dercon als szenografisches Instrument, das sich im Dienst unterschiedlichster Disziplinen einsetzen lässt – von bildender Kunst, Fotografie und Kino über Kunsthandwerk und Performance bis hin zu Tanz, Musik und Wissenschaft.

Eröffnungsausstellung »Exposition Générale« 

Zur Einweihung ihres neuen Hauses präsentiert die Fondation Cartier  die Ausstellung »Exposition Générale«, kuratiert von Chris Dercon. Die Schau nimmt die wechselvolle Geschichte des Gebäudes auf – einst Hotel, Auktionshaus für Antiquitäten und Kaufhaus – und verbindet sie mit der Gegenwart der zeitgenössischen Kunst. Rund 600 Werke von 300 Künstler:innen aus der Sammlung der Fondation Cartier  füllen die neuen Räume und verdeutlichen die Vielfalt und Offenheit des Programms, das seit 1984 den Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft prägt.

Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris

Besonders eindrucksvoll ist die Bandbreite der künstlerischen Positionen, die die Fondation Cartier  bislang präsentiert hat: Die brasilianische Malerin Beatriz Milhazes spielt mit den Gegensätzen zwischen Strenge und Überfluss, während die japanische Fotografin Rinko Kawauchi in einer poetischen Videoarbeit Licht, Bewegung und Stille zu einer leisen Meditation über Zeit und Wahrnehmung verschmelzen lässt, sowie die französische Künstlerin Annette Messager, die textile Fragmente, Objekte und Schrift zu einer vielschichtigen Installation verbindet, in der das Persönliche ins Öffentliche übertritt.

Ein Ort für Dialog und Gegenwart

Die Fondation Cartier, gegründet 1984 von Alain Dominique Perrin, dem damaligen Präsidenten der Maison Cartier, war die erste private Kunststiftung Frankreichs. Ihr Ziel: eine Plattform für Dialog und künstlerischen Ausdruck zu schaffen, die die Grenzen zwischen Kunstformen überwindet und interdisziplinären Austausch fördert. Mit internationalen Programmen, Ausstellungen, Performances und Diskursformaten verfolgt die Stiftung den Anspruch, zeitgenössische Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen und Räume für interkulturellen Dialog zu eröffnen.

Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris Fondation Cartier pour l’art contemporain in Jean Nouvel’s redesigned Haussmann building near the Louvre in Paris

Mit dem Umzug ins unmittelbare Pariser Stadtzentrum schlägt die Fondation Cartier ein neues Kapitel auf – als architektonische wie institutionelle Richtungsanweisung. Direkt gegenüber dem Louvre entsteht so ein Ort, der nicht nur Kunst zeigt, sondern selbst zu einem Raum für zeitgenössische Kreativität wird. [Red.]

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