Seit den 1980er-Jahren hat IWC Schaffhausen umfassende Expertise in der Herstellung fortschrittlicher Materialien entwickelt, mit einem besonderen Fokus auf Keramik. In einer bemerkenswerten Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entstanden die ersten Uhrengehäuse aus keramischem Faserverbundwerkstoff (CMC). Diese Partnerschaft, die 2013 ins Leben gerufen wurde, führte rund zehn Jahre später schließlich zum ersten Modell der Manufaktur, das mit diesem innovativen Material ausgestattet ist. Zu Besuch am DLR-Standort in Stuttgart konnte Chapter exklusive Einblicke in diese herausragende Engineering-Kooperation zwischen Luxusuhrenmanufaktur und renommierter Forschungseinrichtung gewinnen.
Als eine der führenden Schweizer Uhrenmarken ist IWC Schaffhausen bekannt für ihren einzigartigen Engineering-Ansatz, der Handwerkskunst und Kreativität mit modernsten Technologien und Prozessen verbindet. Die Manufaktur war ein Pionier in der Verarbeitung von Titan und Keramik und ist heute spezialisiert auf fortschrittliche Gehäusematerialien.
Wo setzt man also an, wenn markante Ästhetik, traditionelles Handwerk und präzise Technik im Luxussegment von Uhren auf ein nächsten Level gehoben werden sollen? Die Stichworte lauten technische Kooperationen und Technologietransfer – als Initialzündung kommen der Reiz am Experiment ins Spiel und das Bestreben sich in innovative Prozesse einzubringen, an fortschrittlichen Entwicklungen teilzuhaben. »Durch die Zusammenführung der Kompetenzen in unseren jeweiligen Bereichen ist es uns gelungen, die Grenzen dessen zu erweitern, was bisher bei so kleinen CMC-Komponenten für machbar gehalten wurde«, so Dr. Lorenz Brunner, Department Manager Research & Innovation. Laut ihm mache die einzigartige Kombination aus Leichtigkeit und Festigkeit CMC zu einem attraktiven Material für Uhrengehäuse.
Bernhard Heidenreich, wissenschaftlicher Mitarbeiter am DLR, erklärt, dass die technische Kooperation mit IWC es ihnen ermöglicht hat, die Machbarkeit präziser Komponenten aus faserverstärkter Keramik zu demonstrieren. Die Erkenntnisse aus der Entwicklung der Uhrengehäuse haben zudem dazu beigetragen, ihre Technologien für Satellitenantriebssysteme weiterzuentwickeln. Die Synthese von Pioniergeist und Neugier führt also nicht nur zur Schaffung eines Produkts, sondern dokumentiert und veranschaulicht vor allem eine innovative Leistung, deren Entwicklung häufig hinter dicken Labormauern stattfindet.
Während das DLR bereits erfolgreich größere Bauteile für Raketen und Wärmeschutzsysteme aus diesem Material herstellt, verleiht das verwendete Material der IWC Big Pilot’s Watch nicht nur eine herausragende Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer und Temperaturschwankungen, sondern sorgt auch für ein geringes Gewicht, das den Tragekomfort erheblich steigert. Da die Struktur des Gehäuses durch die verwendeten Fasern vorgegeben und nach der Endbearbeitung mit Diamantwerkzeugen vollständig sichtbar wird, weist jedes Modell eine individuelle mattschwarze Optik auf, die sie zu einem echten Unikat macht. Mit der Big Pilot’s Watch AMG G 63 (Ref. IW506201) wurde im September 2023 die erste IWC-Uhr mit jenem Gehäuse aus faserverstärkter Keramik (CMC) vorgestellt. Die markante Ästhetik ist dabei inspiriert vom zeitlosen Design der Mercedes AMG G-Klasse, das sich durch eine klare, markante Linienführung und eine robuste Bauweise auszeichnet.
In Anbetracht des sich rasant entwickelnden technologischen Fortschritts ist die Zusammenarbeit zwischen IWC und dem DLR also vor allem auch das gemeinsame Bestreben zweier, in ihrem Bereich jeweils richtungsweisender Partner, bestehendes technologisches Potenzial zu fusionieren und die daraus resultierende Erkenntnisgewinnung fassbar zu machen. An der IWC Big Pilot’s Watch, die Innovation zum Statussymbol erhebt, lässt sich danach nicht nur die Zeit, sondern auch der Zeitpunkt modernster technischer Errungenschaften ablesen. [DM]