Das Einzimmerhotel

Chapter »En Suite«: The Krane

Obwohl The Krane nur ein einziges Hotelzimmer anbietet, wäre es absurd vom kleinsten Hotel Kopenhagens zu sprechen. Denn zum einen ist der von Architekt Mads Møller umgebaute Kran in einem Hafenquartier der dänischen Hauptstadt bereits durch seine schieren Proportionen absolut monumental und alles andere als niedlich im Erscheinungsbild, zum anderen bietet das Hotel trotz seiner im wahrsten Sinne des Wortes minimalen Zimmeranzahl nahezu jeden erdenklichen Service an.

Es kommt selten vor, dass ein massiver Kran nicht als absoluter Fremdkörper aus seinem Umfeld heraussticht. Doch beim Kopenhagener Hotel The Krane, einem umgebauten und zum Hotel umfunktionierten Kohlekran kann man durchaus sagen, dass er sich harmonisch in seine Umgebung einfügt. Denn hier, im industriell geprägten Hafenviertel Nordhavn, in dem bis heute Containerschiffe an- und ablegen, neben wuchtigen Lagerhallen und Speichertürmen sowie diversen andere Kränen, wirkt der Hotelkran wie der Teil eines architektonisch fein aufeinander abgestimmten Ensembles.

 

Photo Credits: TheTravelbook/Rasmus Lythcke

Das matte Schwarz des Krans abstrahiert sein industrielles Design und verdeutlicht, dass hier nicht mehr eine aktive Maschine für den Kohleabbau steht. Die technische Silhouette kommt dank der Farbwahl nun allerdings fast noch deutlicher zum Ausdruck. Im obersten Stockwerk befindet sich im ehemaligen Motorraum des Krans das 50 Quadratmeter große Hotelzimmer. Obwohl es durch die großzügigen Dimensionen durchaus berechtigt wäre, benutzt man hier nicht den überstrapazierten Begriff Suite. Eine Vergangenheit im Kohlebau verpflichtet, und so ist hier auch das Innere vollkommen im matten Schwarz gehalten.

 

 

Trotz der puristischen, skandinavisch geprägten Einrichtung – verwendet wurden unter anderem Stoffe von Kvadrat und Elektronikgeräte von Bang & Olufsen – wird durch eine abgetönte Holzvertäfelung eine warme Atmosphäre erzeugt, die im totalen Kontrast zum Ausblick aufs rustikale Industriegebiet steht. Das Hotelzimmer, zu dem auch zwei Terrassen gehören, kann alternativ auch als Konferenzraum für bis zu sechs Personen gebucht werden.

Eine Etage niedriger befindet sich das Spa des Hotels, das aufgrund nicht vorhandener anderer Gäste ein absolut privates Wellness-Vergnügen ermöglicht. Farblich herrschen hier mit weißen Badewannen und grauen Fliesen hellere Töne als im Hotelzimmer vor. Gebucht werden können verschiedene Massagen und Gesichtsbehandlungen, im Anschluss kann man vor dem offenen Kamin entspannen und den Ausblick genießen. Denn auch hier wurde das umliegende Industriegebiet durch bodentiefe Fensterfronten bewusst als Blickfang integriert. Durch das allgegenwärtige Wasser wird der Werksatmosphäre dabei seine Schroffheit genommen.

 

 

Separiert von Hotelzimmer und Spa, im ersten Stockwerk gelegen, befindet sich noch ein Konferenzraum der den bezeichnenden Namen »The Glassbox« trägt. Durch die freiliegende Stahlstruktur ist hier am deutlichsten spürbar, dass man sich nicht in einem gewöhnlichen Hotel, sondern in einem umgebauten Kran befindet. An einer langen Tafel können bis zu 20 Personen umgeben von der Nordsee konferieren.

Servicetechnisch kann The Krane durchaus mit größeren Hotels mithalten oder sie übertrumpfen. Gäste werden vom Concierge in der Hotelrezeption im Erdgeschoss in Empfang genommen und auf Wunsch durchs Hotel geführt. Dabei gibt es eine Einführung in die Historie des Krans. Offeriert werden außerdem Frühstück, tägliche Zimmerreinigung, eine Minibar und Fahrräder. [AD]

 

thekrane.dk