»Gegensätze ziehen sich an« lautet eine bekannte Formel, mit der gerne auf die Liebe referenziert wird. »Was sich liebt, das neckt sich«, schlägt ungefähr in dieselbe Kerbe. Um die Liebe soll es hier aber nur am Rande gehen. Wobei sie durchaus das Resultat ebenjener besonderen Anziehungskraft zwischen zwei sich perfekt ergänzenden Polen sein kann, die für die Entwicklung der neuen Designphilosophie der koreanischen Automobilmarke Kia eine wesentliche Rolle gespielt hat.
»Opposites United«, also »Vereinte Gegensätze«, lautet die neue Leitlinie, nach der künftig alle Kia-Fahrzeuge entworfen werden sollen. Wie das gemeint ist, zeigt die Marke anhand des brandneuen EV6, des ersten reinen Elektromodells, das jemals bei Kia vom Band rollte. »Als erstes reines Elektromodell von Kia ist der EV6 ein Musterbeispiel für ein progressives, den Menschen in den Mittelpunkt stellendes Design kombiniert mit elektrischer Antriebskraft. Wir sind fest davon überzeugt, dass der EV6 ein überaus reizvolles und relevantes Modell für den neuen Elektrofahrzeugmarkt ist«, erklärt Karim Habib, Senior Vice President und Chefdesigner von Kia. »Unser Ziel war es, mit dem EV6 ein unverwechselbares, wirkungsvolles Design zu kreieren, indem wir ausgefeilte Hightech-Elemente mit puren und großzügigen Volumen kombinieren, während wir zugleich den einzigartigen Raum eines futuristischen Elektrofahrzeugs bieten.«
Instinktive und natürliche Erlebnisse
Wie das übergeordnete Credo bereits erahnen lässt, ist die neue Designphilosophie der Marke von jenen Gegensätzlichkeiten inspiriert, die Natur und Menschsein prägen. Im Mittelpunkt steht eine neue optische Identität, die mit kontrastierenden Kombinationen von scharf gezeichneten Stilelementen und plastischen Formen positive Kräfte und natürliche Energie hervorrufen sollen. Fünf Designsäulen fungieren als Stützen für die neue Designphilosophie: »Bold for Nature« (Mut zur Natur), »Joy for Reason« (Freude aus Vernunft), »Power to Progress« (Kraft zum Fortschritt), »Technology for Life« (Technologie zum Leben) und »Tension for Serenity« (Spannung für Ausgeglichenheit). Dabei geht es unter anderem um die Kombination technischer und organischer Strukturen (Bold for Nature), aber beispielsweise auch um die Verschmelzung emotionaler und rationaler Ebenen (Joy for Reason). »Wir wollen, dass unsere Produkte ein instinktives und natürliches Erlebnis bieten und damit das tägliche Leben unserer Kunden verbessern. Unser Ziel ist es, die physische Erfahrung unserer Marke zu gestalten und originelle, ideenreiche und spannende Elektrofahrzeuge zu kreieren. Die Ideen unserer Designer und die Zielsetzung der Marke sind enger miteinander verbunden denn je. Unsere Kunden stehen dabei im Mittelpunkt und beeinflussen jede Entscheidung, die wir treffen«, sagt Karim Habib.
Der richtige Riecher für den Duft der Zukunft
Im Exterior Design des EV6 fällt sofort auf, dass Kia mit einer leichten Überarbeitung des Markengesichts, der sogenannten »Tigernase«, zwar Beständigkeit signalisieren, gleichzeitig aber Offenheit ausstrahlen möchte. Und sich dabei wieder einmal für den Weg »ganz der Nase nach« entscheidet, ohne dabei auf das wichtige Gegenstück der Intuition, das rationale Abwägen zu vergessen. So zeigen beispielsweise die Leuchten ein dynamisches, sequenzielles Lichtmuster. Darunter befindet sich ein flacher Lufteinlass, der optisch die Breite der Fahrzeugfront unterstreicht und zudem die Hightech-Ausstrahlung verstärkt. Um den Luftstrom an der Front und damit die Aerodynamik zu optimieren, wird die durch den Einlass strömende Luft unter den glatten, ebenen Boden des Fahrzeugs weitergeleitet. Im Profil zeigt sich eine Ästhetik, die modern, geschmeidig und aerodynamisch ist. Diese Geschmeidigkeit wird wiederum durch scharfe Linien und Hightech-Details kontrastiert, die das Gefühl von Spannung im Design vermitteln. Während die sich bis weit nach hinten ziehende Frontscheibe ein Gefühl von Dynamik und Zielstrebigkeit vermittelt, wirken die hinteren Kotflügel kraftvoll und voluminös. Der EV6 ist das Ergebnis der Zusammenarbeit aller drei Kia-Designstudios in Namyang (Korea), Frankfurt und Irvine (Kalifornien, USA). [Red.]
