Baukunst in Japan

Chapter »Bookshelf«: Contemporary Japanese Architecture

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»Durch ihre Offenheit für neue Ideen und Technologien und ihre Bereitschaft, sich eingehend mit der Tradition ihres Landes auseinanderzusetzen, wird mit den Japanern, so viel ist sicher, auch in Zukunft zu rechnen sein«, sagt Philip Jodidio, der mit seinem Buch Contemporary Japanese Architecture einen beeindruckenden Überblick über zeitgenössische japanische Architektur gibt. In der Rubrik »Bookshelf« stellen wir ab sofort inhaltlich wie auch visuell herausragende internationale Publikationen aus den unterschiedlichsten Designdisziplinen vor.

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Das 2016 fertiggestellte Sumida Hokusai Museum in Tokyo ist dem bedeutenden japanischen Maler Katsushika Hokusai (1760–1849) gewidmet. Der Bau wurde von Architektin Kazuyo Sejima entworfen.

 

Die Metabolisten

Mit den experimentellen Kontruktionen der Expo ’70 in Osaka betraten die Metabolisten die Weltbühne und läuteten eine neue Ära ein. Ins Leben gerufen in den 1960er Jahren von einer Gruppe junger japanischer Architekten sollten ihre Bauten sich – wie ein Organismus – den Anforderungen des menschlichen Wohnraums anpassen. Ihre Entwürfe waren tief in der japanischen Bautradition verwurzelt, welcher sie, laut Gründungsmitglied Kisho Kurokawa, »eine neue Ästhetik, die auf Bewegung basiert entgegenstellen«. Seitdem fällt Japan eine Schlüsselposition in der globalen Architektur zu. 

Tadao Andō & die zeitgenössische japanische Architektur

Als einer der weltweit renommiertesten zeitgenössischen Architekten gilt der 1941 in Osaka geborene Tadao Andō. Obwohl er selbst nie Architektur studierte, scheint es umso bemerkenswerter, dass der Autodidakt der einzige Architekt ist, der die vier wichtigsten internationalen Preise seiner Branche gewonnen hat: den Pritzker-Preis, den Praemium Imperiale, den Carlsberg Architektur-Preis und den Kyoto Preis.

 

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Mit meisterhaften Konstruktionen verhalf Tadao Andō der japanischen Baukunst zu weiterem internationalen Renommee.

 

Nachhaltigkeit 

In der Folge bereiteten Architekten wie Shigeru Ban (Mount Fuji World Heritage Center), Kazuyo Sejima (Museum für Kunst des 21. Jahrhunderts in Kanazawa) und Kengo Kuma (Nationalstadion von Tokio, ursprünglich geplant für die Olympischen Spiele 2020) den Weg für nachhaltigere Ansätze.

 

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Mit seinem im Jahr 2010 in Yusuhara, Kôchi, Japan entstandenen Projekt schafft Kengo Kuma ein Bauwerk im Einklang mit der Umwelt, Bautraditionen und verfügbaren Ressourcen. 

 

Mit eindrucksvollen Bildern, Originalgrundrissen, technischen Zeichnungen sowie konzeptionellen Beschreibungen und Kurzbiografien zeichnet Contemporary Japanese Architecture von Philip Jodidio die jüngsten Entwicklungen in der japanischen Baukunst nach. Alle 39 Architekten und Architektinnen mit insgesamt 55 vorgestellten Projekten zeichnen sich durch eine schier endlose Suche nach Formen aus, mit denen sie auf ihre Umgebung reagieren, anstatt Häuser am Reißbrett zu entwerfen. Ein ausführlicher Essay zeichnet die Bauszene von den Metabolisten bis heute nach und verdeutlicht, dass ein Zusammenspiel von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft das Fundament zeitgenössischer japanischer Baukunst bildet, wie es in keinem anderem Land möglich wäre. Erschienen im TASCHEN Verlag.

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Contemporary Japanese Architecture von Philip Jodidio
Hardcover, 24,6 x 37,2 cm, 448 Seiten