Zwischen Traum und Sünde

Chapter »En Suite«: Zola - Palais de Bohème

Photo Credits: Zola Hotel

»Ein Kunstwerk ist ein Stück Natur, gesehen durch ein Temperament.« Émile Zola gilt als Begründer des Naturalismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts und untersuchte in seinem Werk das Wirken der Natur anhand seiner Romanfiguren. Das nach dem Schriftsteller benannte »laidback luxury boutique hotel« Zola im Herzen von Wien greift nun die Ideen des Autors auf und überführt Elemente daraus in das ästhetische Konzept des Hauses.

 

 

Eingebettet in ein denkmalgeschütztes Stadtpalais arbeitet das Hotel Zola mit der Symbolik der Natur und der Balance von Materialien, Farben und Möbeln. Neben fünf verschiedenen Zimmerkategorien bilden die vier Suiten das Highlight des Hotels. Diese sind inspiriert von Émile Zolas Werken und sind auch namentlich an diese angelehnt.

In der Suite »La terre« (die Erde) dominieren Erdtöne. Für die Wandgestaltung wurde Lehm verwendet und in sieben sich leicht unterscheidenden Farbtönen aufgetragen. Weitere außergewöhnliche Naturmaterialien wie Schilf und Stirnhölzer finden sich in der Wand der Suite verarbeitet. Prunkvolle Materialen wie Samt kontrastieren spannungsvoll mit den sonst natürlichen Farben und Werkstoffen.

 

 

»Le péché« (die Sünde) ist ein dunkel gestalteter Raum, in welchem Textilien und Lavasteinputz zur Gestaltung eingesetzt wurden. Verwelkte Blumen unter Glasglocken stehen symbolisch für die Vergänglichkeit und untermalen das Motiv der Sünde dezent.

 

 

Eine wiederum völlig andere Wirkung bietet die dritte, in Blautönen gehaltene Suite, »Le rêve« (der Traum). Als zentraler Blickfang gelten die meterhohen Stoffbahnen an den Wänden. Dafür wurden Jutestoffe aus einer toskanischen Scheune blau eingefärbt und aus geometrischen Formen zu einer Textilcollage zusammengesetzt. Diese Formen finden sich ebenso als Tonblöcke im Zimmer wieder.

 

 

Die letzte Suite, »La curée« (die Beute), verbindet Vergangenheit und Gegenwart, Tradition und Design. 150 Jahre altes Scheunenholz dient als Grundmaterial der Wände. Dieses wurde mit Feuer behandelt und im japanischen Yakisugi-Stil auf Messingplatten verlegt. Die rohe, rauchige Atmosphäre wird fortgesetzt, indem verkohlte Holzstämme, Steine und Leder kombiniert und als Gestaltungselemente eingesetzt werden.

 

 

Entstanden ist die vielfältige Zusammensetzung von naturnahen Materialien und Farben in Zusammenarbeit mit Wiener HandwerkerInnen und KünstlerInnen, unter anderem mit Alexander Queisser. Neben den einladenden Suiten und Zimmern lockt das Zola unter dem Slogan »casual fine dining« auch mit kulinarischen Besonderheiten. Im Restaurant ZAZATAM werden Spezialitäten der internationalen Avantgarde-Küche in atmosphärischer Umgebung serviert. [LM]