Von der Skizze zur Ikone

Die Countach-Linie von Lamborghini

Photo Credits: Lamborghini

Einzelne Details im Design eines Fahrzeugs können wichtige Bausteine der Markenidentität sein. Im besten Fall heben sie das Auto sogar in den Status einer Ikone. Diese Artikelreihe beschäftigt sich mit solchen Details, beleuchtet sie und erzählt ihre Geschichte. Diesmal geht es um jene Linie, die jeden Lamborghini sofort als solchen erkennbar macht. 

»Einmal habe ich zu Hause die Silhouette einer Skizze eines Lamborghini gezeichnet. Mein Sohn mit gerade mal zwei Jahren sagte sofort ›Papa, es ist ein Lamborghini…‹, da wurde mir klar, wie stark diese Wirkung ist. Es gibt nicht viele Firmen und noch weniger Autos mit diesem starken Wiedererkennungswert«, erzählt Lamborghini-Chefdesigner Mitja Borkert und schnell wird klar, auf welche markentypische Linie er sich damit bezieht. Jene nämlich, die mit der Einführung des Lamborghini Countach im Jahr 1971 den Grundstein für die Design-DNA der italienischen Marke legte. »Sein typisches Erkennungsmerkmal besteht in einer einzigen Längslinie, die den Front- und Heckbereich optisch miteinander verbindet. In stilistischer Hinsicht eine brillante Idee, denn dieses Element schafft, selbst wenn sich das Rundherum verändert, eine visuelle Kontinuität zwischen Vergangenheit und Gegenwart«, so Borkert. 

 

 

Außerdem zeichnet sich der vorne tief und breit wirkende Countach durch diagonale Linien an der Frontklappe aus, die sich an der Motorhaube wiederfinden und auch aus größerer Entfernung sofort erkennbar sind. Auch die typische Neigung der Frontscheibe hatte wesentlichen Einfluss auf nachfolgende Modelle, ebenso wie die charakteristische Formgebung der Seitenfenster. 

Der Grundstein für die Entstehung des ersten Countach – des LP 500 – wurde im Sommer 1970 gelegt, als Ferruccio Lamborghini Druck machte, ein revolutionäres Fahrzeug zu entwerfen, das den Miura ersetzten sollte – ein Symbol der Siebzigerjahre. Marcello Gandini, damals Stildirektor bei Carrozzeria Bertone, entschloss sich dazu, die abgerundeten Formen der Sechzigerjahre hinter sich zu lassen und ein tiefliegendes, kantiges, fast schon keilförmiges Fahrzeug zu entwerfen. Kurz vor der Vorstellung des Prototypen in Genf tauchte erstmals der Name »Countach« auf, ein Ausdruck aus dem piemontesischen Dialekt, der sich am besten mit »Erstaunen« und »Bewunderung« übersetzen lässt. Es dauerte nicht lange bis das Auto in Serie ging. Der vorerst letzte Countach, der »25° Anniversario«, hatte 1988 sein Debüt. 

Zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums wurde im vergangenen Sommer der Countach LPI 800-4 enthüllt, eine Hommage an jenes Auto, das die Design-DNA der Marke begründete. »Der Countach LPI 800-4 ist eine Hommage an dieses Lamborghini-Erbe, er ist aber kein Rückblick: Er stellt dar, wie sich der legendäre Countach der Siebziger- und Achtzigerjahre zu einem Elite-Supersportmodell dieses Jahrzehnts hätte entwickeln können«, erklärte Stephan Winkelmann, Präsident und CEO von Lamborghini, anlässlich seiner Enthüllung im August. Wie sich später herausstellte, distanzierte sich Marcello Gandini von dem neuen Countach. In erster Linie deshalb, weil es für ihn zur Markenidentität von Lamborghini gehört, mit jedem Modell etwas Neues zu machen und nicht ein bewährtes Konzept zu wiederholen. [SW]

 

CountachLP 500

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