Im Kunstzentrum

Chapter »En Suite«: Château La Coste

In einer der ältesten Weinbauregionen Frankreichs, zwischen der geschichtsträchtigen Stadt Aix-en-Provence und dem malerischen Luberon-Nationalpark, erstreckt sich das Château La Coste – ein Ort an dem sich Weinanbau, Kunst und Architektur in harmonischer Koexistenz vereinen.

Was früher einmal ein gewöhnliches Weingut in der Provence war, wurde in den frühen 2000er-Jahren von Patrick McKillen, einem irischen Finanzmakler erworben, der nicht nur das Weingut selbst, sondern auch das bestehende Team der Vorbesitzer-Familie Bordonado übernahm. Unter seiner Führung wurde eine entscheidende Wendung eingeleitet – der Weinbau wurde auf biologischen Anbau umgestellt und kurz darauf, im Jahr 2004, entstand das Vorhaben, das Anwesen in ein Zentrum für zeitgenössische Kunst zu verwandeln.

Kurze Zeit später wurde aus einer Vision bereits Realität: Für die Gestaltung der Kellerräume zeichnet der renommierte französische Architekt Jean Nouvel verantwortlich und der kanadisch-amerikanische Architekt und Designer Frank Gehry entwarf einen atemberaubenden Musikpavillon. Jedes Jahr wurden Künstler:innen und Architekt:innen eingeladen, inmitten der einzigartigen Schönheit der provenzalischen Landschaft mit ihren charakteristischen Zypressen, Steineichen, Olivenbäumen und alten Eichen ortsspezifische Kunstwerke zu erschaffen, die sich nahtlos in die Umgebung einfügen.

Seit 2011 empfängt der Ort seine Gäste als Luxusanwesen mit einem Kunstzentrum, einer Buchhandlung, diversen Restaurants, einem Spa und natürlich dem 200-Hektar-großen Weingut, welches nicht nur eine reiche Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht, zu erzählen hat, sondern auch ihre Erzeugnisse in der eigenen Boutique verkauft und regelmäßig Degustationen anbietet. Ein zusätzlicher Höhepunkt war die Eröffnung eines neuen Gourmet-Restaurants im April 2018 unter der Leitung des argentinischen Küchenchefs Francis Mallmann.

Die Liste der Künstler:innen und Architekt:innen, die im Château La Coste dauerhafte Werke geschaffen haben, ist beeindruckend: Frank O. Gehry, Hiroshi Sugimoto, Louise Bourgeois, Richard Rogers, Sophie Calle, Tracey Emin und viele andere haben das Anwesen mit ihrer Kreativität bereichert. Das neueste architektonische Meisterwerk auf dem Gelände ist das Pavillon-Auditorium von Oscar Niemeyer, dessen geschwungene, verglaste Fassade Besucher:innen in eine 380 m² große Galerie führt.

Diesen Sommer zeigt das Château La Coste die Ausstellung »Anton Corbijn: Artists & More Artists«. Es ist die größte Sammlung des niederländischen Fotografen in Frankreich mit 40 ausgewählten Schwarz-Weiß-Fotografien von Prominenten aus Kunst, Musik und Film, darunter Damien Hirst, Ai Weiwei, Bob Dylan und David Bowie. 

 

Anton Corbijns Ausstellung: »Artists & More Artists«


Ein weiteres Augenmerk liegt auf der aktuellen Ausstellung von »Pierre Paulin Program: Des idées courbes, Des formes libres« – eine Präsentation der zeitlosen Designs des französischen Innenarchitekten und Möbeldesigners Pierre Paulin im Dialog mit der Architektur des brasilianischem Architekten Oscar Niemeyer. Die Ausstellung beleuchtet die Verwendung von Kurven in den Werken dieser beiden bedeutenden Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

 

Einblick in die Ausstellung »Pierre Paulin Program: Des idées courbes, Des formes libres«


Zukünftig darf man sich auf einzigartige Kunstpräsentationen des irischen Künstlers und Musikers Guggi, auf die togolesische Malerin Afi Nayo und die Ausstellung »Stay Awhile« von Künstler Domino Whisker freuen. So bleibt das
Château La Coste ein einzigartiges Domizil für Kunst- und Naturliebende und all jene, die die Achtsamkeit und Detailliebe schätzen, mit der es betrieben wird. [SL]