Als »schmal, wendig, und dennoch wild« beschreibt der Schwede Rickard Bröms sein Vässla Bike. Die vollkommen neue Fahrzeugkategorie erobert von Stockholm aus den europäischen Markt. Bröms’ Vision von lebenswerten urbanen Räumen, die nicht vom Auto beherrscht werden, sondern in denen der Mensch im Zentrum steht, trieb ihn bei deren Entwicklung an.
Vässla ist abgeleitet vom schwedischen Wort für Wiesel, »Vessla« – und diese Namensgebung erfolgte keineswegs zufällig. Bröms kann einige Parallelen zwischen seinem jungen Unternehmen und dem Wiesel ziehen: »Das Wiesel sieht aus wie ein liebes Haustier, ist aber eigentlich ein brutales Raubtier, das Hasen und andere Tiere, die zehnmal so groß wie es selbst sind, verspeist. So wie wir. Süß und nett, aber wir schrecken nicht davor zurück, es mit großen Konkurrenten aufzunehmen.« Mit dieser Einstellung konnte Bröms sein Vässla Bike bis jetzt in Stockholm, Madrid, Berlin und Paris etablieren, weitere Märkte sind bereits in Planung. Die Idee hinter dem Bike ist ein Hybrid zwischen E-Bike und Elektromoped, ein kleines Gefährt, das jede und jeden bequem und umweltschonend von A nach B bringt.
Das Vässla Bike ist jedoch nicht nur durch seinen nachhaltigen Gebrauch, sondern auch durch sein dynamisches Design eine moderne Alternative zu herkömmlichen Fortbewegungsmitteln der Stadt. »Design ist uns sehr wichtig. Es wird oft unterschätzt, wie wichtig es ist, ikonische Silhouetten und etwas Herausragendes zu kreieren. Die Fahrrad- und Mopedindustrie bietet wenig gestalterische Differenzierung. Ich glaube, das wird sich ändern und wir wollen diesen Wandel vorantreiben«, erklärt Bröms. Bei der Entwicklung des innovativen Bikes erarbeitete Vässla jede Komponente selbst, vom Design über die Konstruktion bis hin zum Antrieb, was sich in einer stringenten Ästhetik und hochwertigen Qualität äußert.
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h ist das Vässla Bike nicht nur deutlich schneller als das Auto, das sich im Stadtverkehr durchschnittlich mit 18 km/h vorwärtsbewegt, sondern es hat auch das Potenzial urbane Räume nachhaltig zu beeinflussen. Der Gründer sieht die größte mögliche Transformation im Mobilitätsverhalten bei städtischen Kurztrips, denn diese machen 80 Prozent aller privaten Fahrten aus: »Diese Trips sind extrem problematisch, da sie die größten Probleme für Städte wie Stau, Luftverschmutzung und Umweltprobleme verursachen. Die Lösung ist ganz simpel. Einfach ein kleines Gefährt für kurze Strecken benutzen. Diese kleine Veränderung im Verhalten wird eine große Auswirkung auf Stadt und Mensch haben.« Der Grund dafür ist die Energieeffizienz, die leichte Kleinfahrzeuge im Vergleich zu Autos haben. Die aufgewendete Energie fließt in den Transport des Passagiers oder der Passagierin, anstatt zum Großteil in das Vorantreiben des Kraftfahrzeugs. Mit dieser Veränderung in der individuellen Mobilität sieht Bröms Potenzial für eine menschen- und umweltfreundlichere Stadt und zeigt mit Vässla vor, wie eine neue Art der Fortbewegung funktionieren kann. [LM]