New York. Im Solomon R. Guggenheim Museum hat BMW gestern die Zusammenarbeit mit der international renommierten Kunstschaffenden Julie Mehretu, im Rahmen der BMW Art Car Collection, verkündet. Als Leinwand für das 20. BMW Art Car dient ihr dabei das BMW M Hybrid V8 Modell. Mehretu wurde von einer internationalen Jury aus renommierten Kunstexpert:innen, darunter Museumsdirektor:innen und Kurator:innen nominiert.
Auf Initiative des französischen Rennfahrers und Kunstliebhabers Hervé Poulain entstand 1975 bei BMW die Reihe »Art Cars«. Gemeinsam mit dem damaligen BMW Motorsportchef Jochen Neerpasch bat Poulain seinen Künstlerfreund Alexander Calder ein Automobil zu bemalen. Dies war die Geburtsstunde der BMW Art Car Collection. Seither konnten stets die renommiertesten Künstler:innen ihrer Zeit für dieses außergewöhnliche Kunstprojekt gewonnen werden.
Julie Mehretu gestaltet das 20. BMW Art Car, 2023.
Mobilität und Kunst
»Julie Mehretu ist die perfekte Künstlerin für das frühe 21. Jahrhundert. Ihr Werk mit der Form eines rasenden Fahrzeugs zu verschmelzen, grenzt geradezu an Perfektion«, so Jury-Mitglied und Pritzker Director des Museum of Contemporary Art Chicago Madeleine Grynsztejn über die Wahl.
In ihren großformatigen Werken, in denen sie eine unkonventionellen Verbindung zwischen Malerei und Zeichnung eingeht, beschäftigt sich Mehretu unter anderem mit der Symbolik von Mobilität und Dynamik – von der erdhistorischen Frühzeit bis zu den gesellschaftlichen Verhältnissen der Gegenwart. »Ich habe mein Leben lang Autos geliebt, als Spielzeug, als Objekte, als Möglichkeiten«, so die Künstlerin.
Für ihre Werke wurde Julie Mehretu bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem MacArthur Award und dem U.S. Department of State Medal of Arts Award. Ihre Arbeiten wurden unter anderem im LACMA (Los Angeles), im High Museum (Atlanta), im Whitney Museum of American Art (New York) und im Walker Museum of Art (Minneapolis) ausgestellt. Seit 2021 ist Julie Mehretu Mitglied der American Academy of Arts and Sciences sowie der National Academy of Design. Julie Mehretu wird weltweit von der Marian Goodman Gallery vertreten und stellt außerdem bei White Cube, London, und Carlier Gebauer, Berlin, aus.
Julie Mehretu
See Gold, Cry Black, 2019
Tinte und Acryl auf Leinwand
243.8 x 304.8 cm
Kunst und Motorsport
Julie Mehretu setze sich seit Jahren mit dem Aspekt der Geschwindigkeit und Fragen des Maßstabs auseinander, erläutert Madeleine Grynsztejn die einstimmig gefällte Wahl einer internationalen Jury aus Museumsdirektor:innen und Kurator:innen. Sie würde somit die perfekte Voraussetzung für das Schaffen einer »rollenden Skulptur«, die man aus der Ferne erfassen kann, mitbringen, »denn viele ihrer großen Auftragsarbeiten muss man aus der Distanz betrachten, um sie wirklich zu verstehen. Sie passt perfekt zum BMW Art Car, da sie ein besonderes Verständnis von Raum und Geschwindigkeit hat.«
Oder wie es Okwui Enwezor, ehemaliger Direktor, Haus der Kunst, München, ausdrückte: »Julie Mehretus Werk umfasst verschiedene Fragen der Bewegung, sie bringt Dynamik in Form«.
BMW M Hybrid V8 – dient Julie Mehretu als »Leinwand« für das 20. BMW Art Car.
Wie bereits ihre berühmten Vorgänger:innen – von Andy Warhol, über Jenny Holzer, David Hockney und Jeff Koons – die ihre maßgeblichen künstlerischen Positionen frei umsetzen und ihre individuelle Handschrift verewigen konnten, hält auch Mehretu bei der Gestaltung des 20. BMW Art Cars umfassende kreative Freiheit – »solange es das Auto noch schneller macht«, wie Timo Resch, Vice President Sales and Marketing BMW M, bei der gestrigen Verkündung im Solomon R. Guggenheim Museum New York lachend hinzufügte.
Denn gemäß der fast 50-jährige Tradition wird auch das diesjährige, von Mehretu gestaltete, 20. BMW Art Car nach seiner Vollendung im Juni 2024 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an den Start gehen. »Der Nervenkitzel der Geschwindigkeit, das 24-Stunden-Rennen von Le Mans und die Innovationsmöglichkeiten von Hybrid- und vollelektrischen Fahrzeugen, um zukünftig vollends neue Terrains der Mobilität wie auch des Motorsports aufzutun und durchzuspielen«, so beschreibt Julie Mehretu ihre Vorfreude auf diesen besonderen Aspekt der Zusammenarbeit.
Julie Mehretu, Rolex 24, DAYTONA, 2023
Facettenreiches Konzept
Dabei schaffen Mehretu und BMW mit ihrer Zusammenarbeit ein Konzept, das über ein Auto hinausgeht. Gemeinsam mit Mehret Mandefro – Emmy-nominierte Produzentin, Autorin und Mitbegründerin des Realness Institute, das sich für die Stärkung des Medienökosystems in Afrika einsetzt – wird die Künstlerin mit äthiopischen Wurzeln im Laufe von neun Monaten Workshops in acht afrikanischen Städten ausrichten, die Künstler:innen ein Forum für Begegnung, Austausch und Zusammenarbeit auf translokaler Ebene schaffen. Die Ergebnisse der Workshops werden zusammen mit dem 20. BMW Art Car im Zeitz Museum of Contemporary Art Africa in Kapstadt präsentiert. [Red.]
Julie Mehretu
Haka (and Riot), 2019
Tinte und Acryl auf Leinwand
365.8 x 457.2 cm
