Energiefluss

BMW in Kooperation mit Künstlerin Es Devlin

Wasserstoff als nachhaltige und vielseitige Energie- und Bewegungsquelle war das zentrale Thema des Programms von BMW auf der Art Basel 2024. Im Auftrag des Automobilherstellers hat die Londoner Künstlerin Es Devlin eine Reihe von multimedialen Arbeiten geschaffen, mit denen sie es schafft einen der Glanzpunkte bei einer an hochkarätigen Beiträgen nicht armen Messe zu liefern. Dabei stellt besonders der Dialog zwischen Künstlerin und BMW Ingenieuren eine bemerkenswert interessante Komponente des Gesamtprojektes dar.

Spricht man von Technologie und zeitgenössischer Kunst in einem Atemzug ist es sehr wahrscheinlich, dass es dabei um die Verschmelzung beider geht. Was passiert aber, wenn der Fokus auf den immanenten kreativen Prozess von Kunst und Technologie gelegt wird? Wenn Kunstschaffende die lösungsorientierte Kreativität von Ingenieuren anzapfen und die vermeintlich nüchterne Qualität ihrer Arbeit in den Fluss ihrer eigenen Überlegungen integrieren?

Das demonstrierte BMW im Rahmen der diesjährigen Kooperation mit der britischen Künstlerin Es Devlin zur Art Basel 2024. Der Entstehungsprozess und die finale Umsetzung ihres multimedialen Werks SURFACING basiert auf dem tiefgehenden Austausch zwischen den BMW Ingenieuren und der Künstlerin. In einem aufgezeichneten Gespräch bekommt man einen interessanten Einblick in die gedankliche Dynamik, die sich formenden Assoziationen beim Zusammentreffen von vermeintlich konträren Disziplinen, wobei Devlin den Akt der Schöpfung als gemeinsames Bindeglied herausstreicht: »I find it very fascinating that while driving along we are actually creating something, it’s not a burning or distraction, it’s a creation, we’re actually building water out of molecules—of hydrogen and oxygen—that seems to me quiet extraordinary that that’s what’s happening.« Sie bezieht sich damit auf die vorangegangene Erklärung des technischen Aspektes und Potenzials von Wasserstoff, zieht gleichzeitig Parallelen zwischen Kunst und Wissenschaft und führt damit ihre bereits 30 Jahre währende Erkundung des engen Zusammenspiels von Mensch und Technologie fort.

In Anlehnung an ihre eigenen künstlerischen Überlegungen und die des BMW Forschungsteams rund um das Thema Wasserstoff als nachhaltige Energie- und Bewegungsquelle ist das multimediale Werk SURFACING entstanden – bestehend aus insgesamt vier Werken. Die imposante Installation Surfacing (2024) vereint dabei meisterhaft Wasser, Energie und Bewegung – Elemente, die ihre konkrete Umsetzung auch in den BMW iX5 Hydrogen Fahrzeugen finden – einer Pilotflotte, die den Antrieb durch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie in ausgewählten Ländern unter Alltagsbedingungen erprobt.

Der BMW iX5 Hydrogen gilt als Pionier und Wegbereiter einer Technologie, die Wasserstoff als vielseitige Energiequelle eine Schlüsselrolle bei der Energiewende und damit beim Klimaschutz zuschriebt. »Ich habe von den BMW Ingenieuren viel über die wunderbare Symmetrie des Systems gelernt, das in der Wasserstoff-Brennstoffzelle arbeitet: Die Energie, die verwendet wird, um die Wasserstoffatome vom Sauerstoff zu trennen, wird zurückgewonnen, wenn der Wasserstoff im Fahrzeug wieder mit Sauerstoff zusammengeführt wird. Das einzige Nebenprodukt, zusätzlich zur freigesetzten Energie, die das Fahrzeug antreibt, ist Wasser«, bricht die Künstlerin den komplizierten Vorgang auf das Wesentliche herunter und gewährt Einblick in den für sie essenziellen Part der fortschrittlichen Technologie.


Das Interessante bei dieser Kooperation sind vor allem die gleichzeitig laufenden Formen der Erkenntnis zwischen Kunst und Technologie, wobei die tragende Feststellung gleichsam universell wie aktuell ist: »As we move forward, we realize the crises that we face with climate, that sense that no borders are getting in our way, that sense that porosity—from Germany to Japan and from your minds to the minds of all the other engineers—allows collective thinking and connected solution finding to me seems to be very much how an artist would approach it and it sound very much like engineers are doing as well,« stellt die Künstlerin treffend fest und beschreibt damit zwei unterschiedliche und gleichzeitig miteinander verwobene Formen der Reflexion und Erkenntnisgewinnung, deren schöpferisches Potenzial BMW mit dieser spannenden Kooperation präzise demonstriert hat. [DM]